Die Europaabgeordnete und Handelspolitikerin Svenja Hahn sieht die Diskussion um die Freigabe von Patenten bei Impfstoffen gegen Covid-19 kritisch. In der Plenardebatte sprach Hahn zu diesem Thema.
Hahn betont diesbezüglich: „Der Impfstoff muss weltweit zügig für alle Menschen verfügbar sein. Dafür sind der Ausbau von Produktion und das Teilen von Know-how der Schlüssel. Die Freigabe der Patente wird die Knappheit an Impfstoffen nicht beseitigen, sondern wäre eine Absage an die Innovationskraft der Sozialen Marktwirtschaft. Forschung und Entwicklung sind mit erheblichen unternehmerischen Risiken verbunden. Eine Patentfreigabe würde lange dauern und daher akut keine Menschenleben retten. Es würde aber den Anreiz für die Entwicklung der nächsten Impfstoffgenerationen erheblich schmälern. Eine Patent-Debatte ist keine Impfstoff-Solidarität. Solidarisch ist es, Impfstoffe zu produzieren, zu exportieren und zu spenden.“
Hahn merkt darüber hinaus an: „Der Aufbau eines Lizenzsystems für die Impfstoffproduktion mit der geordneten Weitergabe technologischer Kenntnisse muss politische Priorität haben. Das würde die Knappheit der Impfstoffe schneller beseitigen, ohne die Innovationskraft unserer Wirtschaft zu untergraben.“
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