Das Europäische Parlament stimmt in der anstehenden Plenarwoche über einen Initiativbericht zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft im Rahmen des Green Deal ab. Svenja Hahn (FDP, Renew Europe) hat als Berichterstatterin des Handelsausschusses an dem Bericht mitgearbeitet. Sie betont, dass neben der Ressourcenreduktion auch nachhaltiges Wirtschaftswachstum ein Hauptziel der Kreislaufwirtschaft sein müsse. Außerdem fordert sie eine globale Sichtweise.
„Verantwortungsvolles Wirtschaften heißt, so zu wirtschaften, dass kommende Generationen ökonomisch und ökologisch intakte Grundlagen vorfinden. Eine ausgebaute Kreislaufwirtschaft reduziert den Ressourcenverbrauch und verlängert die Produktlebensdauer. So können wir Wirtschaftswachstum in der EU immer mehr von der primären Ressourcennutzung entkoppeln“, führt Hahn aus. Sie weist auch auf die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen hin: „Statt über viele natürliche Ressourcen verfügen wir in der EU über exzellente Forschung und sollten technologische Innovationen fördern. Wenn wir nachhaltige und moderne Geschäftsmodelle unterstützen, können wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern und gleichzeitig neue Jobs und Wirtschaftsperspektiven entstehen lassen.“
Für Hahn sind außerdem die globalen Aspekte besonders wichtig: „Die EU agiert nicht im luftleeren Raum. Daher verlangen Fragen der Nachhaltigkeit immer auch gemeinsame, globale Antworten. Wir müssen mit gutem Beispiel vorangehen und andere Länder beim Übergang zur Kreislaufwirtschaft unterstützen.“ Dies gelinge laut Hahn am besten mit Handelspolitik: „Indem wir Elemente der Kreislaufwirtschaft in Handelsabkommen aufnehmen, gewährleisten wir fairen Wettbewerb und stellen sicher, dass unsere Nachhaltigkeitsstandards auch für alle Firmen gelten, die im Binnenmarkt agieren. Dadurch können wir das Klima und die Umwelt über unsere eigenen Grenzen hinaus schützen und Nachhaltigkeit zu einem echten Wirtschaftsfaktor machen.“
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